Kein geringerer als Daniel Negreanu gewann das Main-Event der australischen WSOP und holte sich sein fünftes Bracelet. Benny Spindler als bester Deutscher erreichte nach einem unglücklichen Verlauf den sechsten Platz.
Hier eine Zusammenfassung des Final-Tables:
In den ersten 58 Händen tat sich an der Eliminationsfront gar nichts. Allerdings wurde Daniel Negreanu schon in der Anfangsphase zum großen Dominator des Final-Tables. In einer riesigen Hand nahm Negreanu recht früh Benny Spindler mehr als ein Drittel seiner Chips ab. Nachdem Spindler preflop eine 3-Bet brachte und auf dem KQ5-J-2-Board auf Flop und Turn check/call spielte, lagen 1,5 Millionen Chips im Pot. Negreanu spielte auch den River an und erst hier entschied sich Spindler für einen Fold. Nach dieser Hand hatte Negreanu über 4 Millionen Chips und doppelt so viele wie der zweite im Count, Daniel Marton.
In Folge wurden ein paar Shortstacks aufgedoppelt (vornehmlich durch Benny Spindler) und Chips hin und her geschoben. Erst in Hand 59 kam es zur ersten Elimination und es erwischte Russell Thomas. Mit ATo brachte er eine 3-Bet-All-In gegen George Tsatsis, sah sich aber gegen AJo dominiert und fand keine Hilfe im Board. So war nach drei Stunden Spiel das Eis gebrochen und der erste Spieler eliminiert.
Knapp 30 Hände später erwischte es Mikel Habb auf Rang 7. Er verlor ganz klassisch einen Flip mit Zehnen gegen Winfred Yus AQs.
Missmut beim letzten All-In: Benny SpindlerDie schlechte Lauf von Benny Spindler in diesem Final-Table setzte sich derweil unvermindert fort. Nach Habbs Bust war Spindler auf einmal der Shortstack am Tisch und schied in Folge gegen Kahle Burns aus. Mit ATs ging Spindler aus dem Cut-Off für 11 Big Blinds all-in und Burns callte das All-In mit KJo. Ein König auf dem Flop besiegelte das Schicksal des letzten Deutschen bei der WSOP in Australien.
Für Daniel Negreanu lief es hingegen wie geschmiert. Der kanadische PokerStars-Pro häufte nach 100 gespielten Händen über 5 Millionen Chips vor sich und hatte eine uneinholbar scheinende Führung auf seine vier Konkurrenten.
Es brauchte nochmals über 40 Hände (oder 7 Orbits), bis der nächste Bust feststand. Es war Kahle Burns. Dieser scheiterte an Daniel Negreanu als er preflop mit QJo all-in ging und von Negreanu mit AKo gecallt wurde. Nach lauter Blanks auf dem Board war der Australier ausgeschieden und Negreanu stapelte rund die Hälfte aller im Spiel befindlichen Chips vor sich.
George TsatsisUnd in dieser Manier lief es für Negreanu weiter – er sammelte Chips und gab nur wenige ab. Nach weiteren 40 Händen stolperte er in einen riesigen Pot, der für George Tsatsis fatale Folgen hatte: Nach einem Reraise vor dem Flop sahen beide einen QJJ-Flop. Tsatsis spielte an, Negreanu callte und auf dem 4-Turn wanderten alle Chips Tsasis’ in die Mitte. Mit J9s hatte er Negreanus Top-Pair (AQs) deutlich dominiert und ließ Negreanu grade mal 2 Outs übrig, doch genau eines dieser Outs kam auf dem River, als der Dealer die Karo-Dame umdrehte. Hernach hatte Negreanu fast 10 Millionen – knapp 80 Prozent aller im Spiel befindlichen – Chips.
Beim Spiel zu dritt erklärte Daniel Negreanu seinen beiden Kontrahenten, Winfred Yu und Daniel Marton, wie ICM funktioniert und dass zwischen Platz 2 und 3 ein Preisgeldunterschied von 400.000 Dollar liege. Ziel dieser Erklärung war, durch aggressives Spiel möglichst viele Chips seiner Gegner einzusammeln, während beide darauf warteten, nicht Dritter werden zu müssen.
Winfred YuAm Ende erwischte es Winfred Yu, der eigentlich den gesamten Tag nicht totzukriegen war. Er hatte während des Final-Tables nie mehr als 20 Big Blinds, war insgesamt neun mal all-in und gewann sieben dieser All-Ins. Sein letztes All-In verlor er allerdings, als er mit A K einen Min-Raise brachte, von Negreanu nur gecallt wurde und auf einem A 8 2 -Flop all-in ging. Negreanu hatte mit J 9 einen Flush geflopt und ließ Yu faktisch keine Chance auf den Pot. Nach zwei Blanks auf Turn und River saß Negreanu mit einer 10:1 Chiplead gegen Daniel Marton im Heads-Up.
Marton bäumte sich noch kurz auf, gewann ein All-In (QJs > A8o) und sicherte sich einen unwahrscheinlichen Split-Pot (84o = A8o dank einer Straße für beide Spieler), doch am Ende war er gegen Negreanus Übermenge an Chips machtlos.
Mit A7s brachte Daniel Marton eine 3-Bet-All-In, wurde von Daniel Negreanu mit einem Paar Zweien gecallt und das Board brachte nur Blanks. Damit war nach über 12 Stunden und 220 Händen der Final-Table in Melbourne entschieden und Daniel Negreanu gewann in Australien sein fünftes Bracelet und nahm rund eine Million australische Dollar Siegprämie mit.
Endergebnis WSOP APAC Main-Event 2013
1. | Daniel Negreanu | AUD 1.038.825 | €833.000 |
2. | Daniel Marton | AUD 637.911 | €511.500 |
3. | Winfred Yu | AUD 423.225 | €339.500 |
4. | George Tsatsis | AUD 284.715 | €228.500 |
5. | Kahle Burns | AUD 201.994 | €162.000 |
6. | Benny Spindler | AUD 146.205 | €117.500 |
7. | Mikel Habb | AUD 107.730 | €86.500 |
8. | Russell Thomas | AUD 82.721 | €66.500 |
9. | Antonio Esfandiari | AUD 65.408 | €52.500 |
10. | Jordan Westmorland | AUD 65.408 | €52.500 |
11. | Tino Lechich | AUD 51.941 | €41.500 |
12. | Joel Feldman | AUD 51.941 | €41.500 |
13. | Michael Pedley | AUD 39.245 | €31.500 |
14. | Raj Ramakrishnan | AUD 39.245 | €31.500 |
15. | Yasar Gueden | AUD 31.549 | €25.500 |
16. | Eddie Tran | AUD 31.549 | €25.500 |
17. | Raymond Rahme | AUD 25.778 | €20.500 |
18. | Chane Kampanatsanyakorn | AUD 25.778 | €20.500 |
19. | Mark Betts | AUD 25.778 | €20.500 |
20. | Matt Rolfe | AUD 25.778 | €20.500 |
21. | Michael Weiss | AUD 25.778 | €20.500 |
22. | Tom Watkins | AUD 25.778 | €20.500 |
23. | Khylon Hanegraf | AUD 25.778 | €20.500 |
24. | Todd Terry | AUD 25.778 | €20.500 |
25. | Michael Turnley | AUD 22.316 | €18.000 |
26. | Balleur Gaetan | AUD 22.316 | €18.000 |
27. | Oliver Gill | AUD 22.316 | €18.000 |
28. | Tan Seet Pin Calvin | AUD 22.316 | €18.000 |
29. | Martin Dimitrov | AUD 22.316 | €18.000 |
30. | Kevin Song | AUD 22.316 | €18.000 |
31. | Minh Nguyen | AUD 22.316 | €18.000 |
32. | Joseph Cheong | AUD 22.316 | €18.000 |
33. | Mitch Carle | AUD 20.392 | €16.500 |
34. | Omeed Nikdin | AUD 20.392 | €16.500 |
35. | Jeff Lisandro | AUD 20.392 | €16.500 |
36. | Derek Cheung | AUD 20.392 | €16.500 |
37. | Sherrie Krampel | AUD 20.392 | €16.500 |
38. | Daniel Koninger | AUD 20.392 | €16.500 |
39. | Erik Seidel | AUD 20.392 | €16.500 |
40. | Binh Nguyen | AUD 20.392 | €16.500 |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 15.04.2013.