Im australischen Melbourne hat der deutsche Highroller-Pro Phillip Gruissem das 50.000-Dollar-Turnier der WSOP vor Joseph Cheong gewonnen und schnappte sich als erster Deutscher einen Sieg bei der diesjährigen WSOP.
Hier eine kurze Zusammenfassung des Tages: Mit elf Spielern begann das Spiel, nachdem gestern schon 26 der ursprünglich 37 Starter ausgeschieden waren und nur 6 sollten ins Geld kommen. Auf dem Weg dahin blieben heute unter anderem Joe Hachem (zunächst 66 < KQo, wenig später J8s < KJo) und Jonathan Duhamel (K7o < A3o) auf der Strecke.
Zu neunt wurde der Final-Table gebildet und mit Philipp Gruissem und Marvin Rettenmaier waren weiterhin zwei Deutsche im Rennen.
Unglücklicher Bubbleboy: “Mad” Marvin RattenmaierDoch Marvin Rettenmaier war mit einem sehr übersichtlichem Stack in steter Gefahr und schließlich erwischte es ihn auf dem undankbaren siebten Platz, dem letzten Platz, der kein Geld bekam. Mit AKs brachte Rettenmaier aus dem Small-Blind eine 3-Bet-All-In gegen Joseph Cheong, der aufgrund hervorragender Odds mit J8s einen einfachen Call hatte. Das Board bastelte Cheong eine Straße und so war Philipp Gruissem schließlich der letzte deutsche Spieler am Tisch.
Für Gruissem war das Spiel eine kleine Achterbahnfahrt. Zu sechst war er kurzzeitig Chipleader, verlor dann jedoch mehr als die Hälfte seines Stacks gegen gegen Paul Phua (AQs < 88). Später konnte er jedoch ein Preflop-All-In gegen Lo Shing Fung gewinnen (KJs > ATo) und hatte wieder einen spielbaren Stack. Diesen brachte Gruissem ein paar Hände später allerdings reichlich ungünstig wieder gegen Paul Phua unter. Mit K5o brachte Gruissem eine 3-Bet-All-In gegen Phuas Open-Raise. Phua brauchte zwei Minuten, um sich mit ATs für einen Call zu entscheiden. Als Gruissem die Hand seines Gegners sah, entwich ihm nur ein “Ooops”. Zwar hielt Gruissem die schlechtere Hand, traf aber dennoch einen König auf dem Turn, um das All-In zu gewinnen.
Währenddessen blieben auch Elton Tsang und Tom Hall auf der Strecke, so dass das Heads-Up schließlich zwischen Phillip Gruissem und Joseph Cheong ausgetragen wurde.
Jospeh CheongCheong hatte im Heads-Up zunächst die Führung inne, doch Gruissem kämpfte sich schnell wieder zurück. In einer Hand hätte das Duell entschieden werden können: Cheong ging mit A8o und 20 Big Blinds nach einem Raise all-in und wurde von Gruissem mit AQo gecallt. Doch Cheong traf eine Acht im Board und anstatt auszuscheiden, holte er sich die Führung zurück.
Das Match wogte in Folge hin und her, wobei Cheong stets knapp die Führung behielt. Doch dann gewann Gruissem ein entscheidendes All-In: Mit ATs callte er Cheongs 3-Bet-All-In und gewann gegen dessen K8o.
In Folge blieben Jospeh Cheong nur noch wenige Blinds und diese landeten kurz darauf mit 77 in der Mitte. Gruissem war mit QJs dabei und gewann den Flip dank einer Dame auf dem Flop.
Somit holte sich Philipp Gruissem einen Sieg in Australien und bekam 825.000 australische Dollar (rund 660.000 Euro) Preisgeld mit dazu. Mit Benny Spindler hat morgen der nächste deutsche Spieler eine Chance, einen Sieg in Melbourne zu ergattern.
Endergebnis AUD-50.000 Highroller-Turnier der WSOP APAC 2013
1. | Philipp Gruissem | AUD 825.000 | €661.500 |
2. | Joseph Cheong | AUD 511.000 | €410.000 |
3. | Paul Phua | AUD 325.000 | €260.500 |
4. | Lo Shing Fung | AUD 225.000 | €180.500 |
5. | Elton Tsang | AUD 155.000 | €124.500 |
6. | Tom Hall | AUD 115.000 | €92.000 |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 14.04.2013.