Beim Poker zahlt sich gutes Spiel langfristig aus. Man sagt, am Ende von mehreren hundert bis tausend Sessions bleibt der Bankroll-Zuwachs als Destillat der eigenen Spielstärke und das ist auch toll.
Es muss aber nicht ewig dauern, bis Sie ihre Gegner am Tisch als gut oder schlecht identifiziert haben. Sie müssen nicht erst Bilanz aus hunderten gemeinsamen Sessions ziehen, um herauszufinden, wer richtig mies ist.
Es gibt Indizien für schlechte Spieler, die allgemeingültig sind. Verhaltensweisen, die gute Spieler nie an den Tag legen würden und die sie direkt erkennen können. Hier sind sie, die Top-7-Indikatoren für schlechte Pokerspieler:
1. Sie sind in Asse verliebt
Ein alter Pokerspruch besagt "Don't fall in love with the Ace" und das stimmt auch. An einem vollen Tisch sollten gute Spieler in der Lage sein, z. B. High-Card-Ace zu folden, unter Umständen auch Top-Pair, wenn das Board und das Wettverhalten der anderen Spieler klar auf bessere Hände deuten.
2. Nichtbeachtung der Position
Schlechte Spieler kennen das Konzept der Position nicht bzw. beachten es nicht. Immer wieder kommen von diesen Spielern Aktionen mit mittelguten oder schlechten Händen 'out of position'. Diese Spieler wissen nicht, dass der Wert der eigenen Karten relativ ist – je weiter hinten man in der Runde sitzt, desto besser.
3. Sie verteidigen ihre Blinds verbissen
"Lass meine Blind in Ruhe!" oder "Ich habe in diesen Pot investiert, ich muss callen" hört man sie sagen. Für diese Spieler ist das gezwungene Posten der Blind eine Beleidigung und jeder, der in dieser Runde erhöht, soll bestraft werden. Damit gehen sie dann an einem vollen Tisch regelmäßig baden, da sie grottige Hände nicht loslassen können.
4. Sie stehen auf "suited"
Klar, Startkarten, die die gleiche Farbe haben, können zum Flush werden. Das wird aber von Anfängern oft maßlos überschätzt. Zwei Startkarten werden mit einer Chance von etwas über 6 Prozent zum Flush und machen schlechte Hände wie z. B. 93 nicht automatisch spielbar.
5. Sie erklären stundenlang, warum sie verloren haben
Gute Pokerspieler spielen jede Hand neu. Sie denken nicht an vergangene Verluste und lassen sich von Bad-Beats nicht beeinflussen bzw. hören im schlimmsten Fall auf. Schlechte Spieler dagegen quälen Ihre Mitspieler noch stundenlang mit öden Bad-Beat-Geschichten und 'tilten' derweil auf unterstem Niveau.
6. Sie zeigen unnötigerweise Ihre Hände
Poker ist ein Spiel der unvollständigen Informationen. Das bedeutet: Je mehr ich meinem Gegner preisgebe, desto schlechter. Und das gilt vor allem für Hände, die man unnötigerweise nach einem gewonnenen oder verlorenen Pot zeigt. Schlechte Spieler machen sich das zur Angewohnheit und geben so ihren Spielstil preis. Ein riesiger Fehler.
7. Falsche Wetthöhe
Beim No-Limit sieht man immer wieder Spieler am Tisch, die überhaupt nicht kapiert haben, welchen Sinn Wetten haben. Sie wetten z. B. zu hoch und riskieren in Situationen, in denen es z. B. nur um die Blinds geht, viel zu viele Chips. Sie wetten zu niedrig, wenn Sie den Pot mästen sollten. Wenn Sie bluffen, wetten sie häufig so niedrig, dass der andere Spieler gar keine andere Wahl hat, als mitzugehen.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 14.07.2016.